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Die Winternacht hatte sich wie ein weicher, weißer Teppich über den Wald gelegt. Der Mond strahlte sanft auf eine große alte Eiche, in der das Eichhörnchen Fips saß. Fips fühlte sich ganz klein und verloren, denn eigentlich wohnte er auf einem kleinen Baum in einem Garten am Dorfrand, aber bei seiner Suche nach Nüssen hatte er sich verlaufen. In der Ferne konnte er das Dorf sogar sehen: die verschneiten Dächer, das Kerzenlicht in den Fenstern und den majestätischen Weihnachtsbaum, um den sich die Bewohner des Dorfes
versammelt hatten – aber er fand einfach nicht dorthin zurück …

Die verschneiten Pfade hatten Fips verwirrt, und er hatte keine Ahnung, wie er zu seinem Lieblingsbaum am Dorfrand zurückfinden sollte. Dabei konnte er das Dorf sogar sehen. Die Menschen dort wirkten ganz leicht und unbeschwert, als wären ihre Herzen von einem inneren Licht erfüllt. Das machte Fips noch trauriger. Als er gerade alle Hoffnung aufgegeben hatte, hörte er plötzlich zarte Flügelschläge. Eine prächtige Eule tauchte aus der Dunkelheit auf und näherte sich der Eiche. In ihren Krallen hielt sie einen funkelnden Stern.

Die weise Eule ließ den Stern auf den Boden vor Fips’ Eiche hinabgleiten, und sofort begann er zu leuchten und erhellte einen gewundenen Weg. »Folge dem Licht, kleiner Freund«, sprach die Eule mit ruhiger Stimme. Fips fühlte, wie die Schwere seiner Sorgen von ihm abfiel – er konnte der Eule vertrauen. Er fasste neuen Mut und machte sich auf, dem strahlenden Stern folgend. Und tatsächlich: Bald sah Fips die vertrauten Lichter des Dorfes vor sich. Als er näherkam, staunte er: Über dem Dorf leuchteten tausende Sterne, wie ein funkelnder Schleier legten sie sich über das Dorf und tauchten es in ein magisches Licht.

Fips huschte ins Dorf, durch die Menge der Menschen, die den funkelnden Sternenschleier genauso bewunderten wie er. Neben dem Weihnachtsbaum in der Mitte des Dorfes fand er Nüsse und Beeren, ein kleines Festmahl für ihn, ein Geschenk der Menschen aus dem Dorf an die Tiere. Schwer beladen lief er zu seinem geliebten Baum am Dorfrand und beobachtete das freudige Treiben. In der klaren Winternacht schienen die Herzen der Menschen und Tiere ganz leicht zu sein, befreit von aller Last. Dankbar schloss Fips  die Augen und fühlte, dass er nie wirklich allein gewesen war.